Krebserregende E.ON-Feinstäube bedrohen die Region
Mit einer Flugblattaktion informierte die Bürgerinitiative Stopp-Staudinger ^ am Donnerstag die Eltern eines Hainstädter Kindergartens, in dem eine dramatische Grenzwertüberschreitung krebserregender Feinstäube durch das E.ON-Großkraftwerk Staudinger nachgewiesen werden konnte.
Die Bürgerinitiative empfiehlt unter Berufung auf Ärzte, Kinder bei speziellen Wetterlagen nicht ins Freie zu lassen.
„E.ON setzt seine rücksichtlose Informationspolitik fort. Der Energiemulti gesteht Unregelmäßigkeiten in der Bekanntgabe technischer Daten nur dann ein, wenn sie durch die Bürgerinitiative ertappt werden. Das gilt sowohl bei der gigantischen Ausschüttung krebserregender Feinstäube über die Menschen in der Region als auch bei der Verdopplung des Klimakillers Kohlendioxid“, so Winfried Schwab-Posselt, Sprecher der Bürgerinitiative.
In detektivischer Kleinarbeit hatte die Bürgerinitiative Stopp-Staudinger das E.ON-Kraftwerk Staudinger als Luftverschmutzer entlarvt und den Skandal aufgedeckt. Ende des Jahres 2007 wurde eine Feinstaubmessung in einem Hainstädter Kindergarten durchgeführt, die eine Überschreitung des gesetzlichen Wertes von unfassbaren 60% zeigte. Diese dramatische Überhöhung konnte zunächst nicht eindeutig zugeordnet werden. Die Bürgerinitiative Stopp-Staudinger hat eine zeitgleiche Messung des TÜV in Hainburg kürzlich analysieren können und ebenfalls überhöhte Werte im gleichen Umfang festgestellt.
Erst durch den massiven Druck der Bürgerinitiative hatte E.ON am 20.10.2008 die gesundheits-gefährdende Überschreitung eingestanden.
Großes Lob gab es für die BI-Aktiven. Die morgendliche Aktion vor dem Kindergarten fand bei den Eltern absolute Zustimmung, „ Die Resonanz auf unseren Elternbrief war rundherum positiv. Viele wünschten sich, dass die Feinstaubbelastungen nun endlich einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gegeben werden“, bilanziert Schwab-Posselt. Ärzte und Umweltmediziner, die Stopp-Staudinger unterstützen, bestätigen erhöhte Atemwegserkrankungen in der Umgebung des Kraftwerks und fordern eine Senkung des giftigen Schadstoffausstoßes, fügt Schwab-Posselt hinzu.
Feinstaub besteht aus Schwermetallen wie Blei und Cadmium und Säuren. Feinstaub ist so klein, dass er in die Lungen inhaliert werden kann. Kleinste Teilchen können in die Blutbahn gelangen und zu lebensgefährlichen Erkrankungen und Schädigungen der Organe führen.
Kinder haben eine höhere Atemfrequenz als Erwachsene und inhalieren größere Mengen als Erwachsene bezogen auf das Körpergewicht. Kinder bedürfen deshalb eines besonderen Schutzes. Die Bürgerinitiative empfiehlt daher für Hainburg, die Kinder nicht ins Freie zu lassen, wenn austauscharme Wetterlagen (geringer Wind) vorherrschen und gleichzeitig das Kraftwerk giftige Schadstoffe in die Luft bläst.
„Der Hainstädter Kindergarten hatte Glück im Unglück, dass dort eine Messung durchgeführt wurde und mit Hilfe der Bürgerinitiative die krebserregende Belastung durch das Kraftwerk nachgewiesen werden konnte. Alle anderen Menschen der Region sind dem geschmack- und geruchlosen Feinstaub schutzlos ausgesetzt“, sagt Schwab-Posselt weiter.
Die Aktion war zunächst als Information gedacht. Stopp-Staudinger werde die gesundheitliche Unversehrtheit aller Anwohner des Kraftwerks bei den entsprechenden staatlichen Stellen einfordern und die Bürger in Kürze wieder informieren.
Weiterführende Links:
Stopp-staudinger ^
"Wenn die Umwelt krank macht, muss die Politik handeln" ^ pdf
Sachverständigenrat für Umweltfragen SRU-Gutachten 2008 °
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